Die Firma Ombau GmbH setzt sich zum Ziel, dass Sie sich auch in Zukunft zu Hause sicher und wohl fühlen.

Die Umgebung in der wir wohnen verändert sich kaum. Wir uns aber schon.

Obwohl wir uns in unserem Geist immer noch fit fühlen, macht der Körper nicht immer das was wir uns wünschen.

Was können wir für Sie tun?

Bauliche Anpassungen und Hilfsmittel können ihren Alltag vereinfachen und erhöhen ihre Sicherheit.

Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, entstehen Optimierungen, die auf ihre Bedürfnisse abgestimmt sind.

Wir helfen Ihnen dabei, Ihre Selbstständigkeit zu erhalten und zu verbessern.

 

Martin Mehr
Martin Mehr

Vortrag mit Martin Mehr vom 29.Mai 2013 in Der Raiffeisenbank Schwarzenbach. Unser Thema: "Wohnen im Alter"

Elisabeth Mehr-Häne
Elisabeth Mehr-Häne

Schon damals waren wir aktiv

Martin Mehr sorgte dafür, dass seine Tochter nach einer Hüftoperation nicht sechs Wochen liegen musste

Wenn Papi zum Orthopäden wird

31. Juli 1999, 00:30

Weil er seiner Tochter nach der Hüftoperation die unbequeme Erholungszeit im Bett abkürzen wollte, ergriff der Kirchberger Martin Mehr die Initiative. Er konstruierte einen Spezialstuhl; Besitzerin des Stuhls ist inzwischen das Kinderspital.

 

Heinz Kunz

Kirchberg. Bei der kleinen Selina wuchs im Hüftgelenk die Pfanne nicht richtig über die Kugel. Ohne Operation dieser Dysplasie hätte sich die heute Dreijährige wahrscheinlich im Alter von 30 Jahren ein künstliches Hüftgelenk einsetzen lassen müssen. «Der Befund war also klar: Operation», sagt Vater Martin Mehr rückblickend. Damit waren er und Ehefrau Elisabeth einverstanden. Martin Mehr konnte sich aber kaum vorstellen, dass seine Tochter nach der Operation fünf bis sechs Wochen im Bett liegen sollte.

 

«Basteln Sie selber etwas»

«Die Ärzte sagten, es gebe keine spezielle Einrichtung dafür, dass das Kind eine andere Position einnehmen könnte», sagt Mehr weiter. «Höchstens: selber etwas basteln.» Der Gedanke liess den 35jährigen Schlosser nicht mehr los. Er begann zu zeichnen, und langsam wuchs seine Idee, bis er sie nach drei Monaten realisiert hatte. Entstanden ist zwar ein Einzelstück eines speziellen Kinderstuhls, ein Prototyp, aber er sieht keineswegs provisorisch aus. Der Metallrahmen ist blau gestrichen, die Auflageflächen für die Hände und Füsse aus Kirschholz wirken warm und natürlich.

Stufenlos verstellbar

«Die Neigung des Stuhls lässt sich ebenso stufenlos verstellen wie die Auflageflächen für die Füsse», erklärt Martin Mehr. Die Beine sind nämlich nicht genau gleich lang, und meistens ist ein Bein ganz eingegipst, das andere bis zum Knie. Die Beweglichkeit der beiden unteren Extremitäten ist also unterschiedlich.Da Mehr sich von Orthopäden des Kinderspitals St.Gallen beraten liess, konnte er auch kleine Finessen berücksichtigen. So kann beispielsweise die Ferse abgestützt werden, während die Zehen sich frei bewegen können. «Dies ist wichtig, damit die Beweglichkeit erhalten bleibt und die Muskeln benützt werden.»

 

 

Vorteilhaft für die Heilung

Mit dem Kinderstuhl kann der kleine Patient vier bis fünf Stunden täglich sitzend verbringen. Dies bringt Abwechslung in den Alltag. Und das Kind kann am Tisch spielen und mit den andern Familienmitgliedern zusammen essen. «Es fühlt sich nicht ausgeschlossen, und dies ist ein wichtiger Faktor für den Heilungsprozess», ist Mehr überzeugt.

Begeisterte Orthopäden

Martin Mehr hat die Schlosserarbeiten am Stuhl ausgeführt. Die Holzarbeiten hat Andreas Raaber, Dietschwil, das Polstern des kleinen Sitzes Thomas Hardegger, Schwarzenbach, kostenlos ausgeführt. «Die Ärzte waren anfangs etwas skeptisch, sind inzwischen aber begeistert», resümiert Mehr. Er hat den Stuhl dem Kantonsspital übergeben, die Ausleihe und Beratung übernimmt er jedoch selber. Bereits hat nach der eigenen Tochter ein weiterer kleiner Patient davon profitiert. Kommentar von dessen Eltern: «Wir hätten uns die Zeit nach der Operation ohne diesen Spezialstuhl überhaupt nicht vorstellen können.»Bei Bedarf wäre Mehr bereit, weitere Exemplare seines Stuhls anzufertigen. Er wäre aber auch sehr daran interessiert, für Firmen, die orthopädische Hilfsmittel anfertigen, Ideen zu realisieren. Er denkt dabei an Menschen, die sich nach Operation oder Unfall in der Erholungsphase befinden oder an Menschen, die mit bleibenden Folgen oder Schäden leben müssen.

Wunsch: Rettungssanitäter

Martin Mehr tüftelt gerne an eigenen Ideen. Am Anfang seiner Überlegungen zum Kinderstuhl stand ein Modell aus Windelschachteln. Er ist auch an allem interessiert, was mit den kranken oder verunfallten Menschen auf dem Weg ins Spital oder während der Rehabilitation passiert. Sein Wunschtraum: Er möchte Rettungssanitäter werden. Aus diesem Grund absolvierte er dieses Jahr ein vierwöchiges Praktikum in der medizinischen Abteilung des Spitals Flawil. Das Schnuppern soll ihm ein Urteil seiner möglichen späteren Tätigkeit erlauben. «Damit ich nicht ins kalte Wasser geworfen werde.»Und plötzlich kommt Selina hinzu. Sie möchte in den Kinderstuhl sitzen. Die Eheleute Mehr schmunzeln. Der Wunsch ihrer Tochter ist der beste Beweis dafür, dass diese das Möbel ihres Papis liebgewonnen hat.